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Pilgern auf dem Küstenweg / Camino del Norte / Camino de la Costa

Hier finden Sie die gesamte Strecke Camino del Norte/Camino de la Costa

Camino del Norte, Camino de la Costa

Camino del Norte und Küstenweg – was zumeist (so der besseren Lesbarkeit halber auch im Folgenden) synonym verwendet wird, bezeichnet eigentlich zwei verschiedene Teile eines Weges: Der Pilger beginnt seine Wallfahrt entweder im französischen Hendaye oder bereits jenseits der Grenze, in der nahe liegenden spanischen Stadt Irun, auf dem Küstenweg, oder auch Camino de la Costa. Dieser führt ihn bis zur galizischen Grenze, nach Ribadeo, wo er in den Camino del Norte übergeht.

Über etwa 850 Kilometer hinweg führt der Jakobsweg durch vier verschiedene Regionen Spaniens: das Baskenland, Kantabrien, Asturien und Galizien. Folglich sind die Landschaften sehr abwechslungsreich – mal wandert man am malerischen Sandstrand entlang, mal erwartet den Pilger die schroffe Schönheit felsiger Steilküsten, und am nächsten Tag durchquert er schon idyllische Dörfer oder ehrfurchtgebietende Berglandschaften:

Am Beginn des Camino de la Costa darf sich der Pilger am Anblick des Meeres erfreuen und rastet unter anderem in der malerischen Küstenstadt San Sebastián, von wo aus er nach einigem Auf und Ab das vielen aufgrund seiner tragischen Rolle in der Geschichte bekannte Gernika erreicht. Im Jahre 1937 war die Stadt im Rahmen des Spanischen Bürgerkrieges durch einen Luftangriff zu großen Teilen zerstört worden. Nach weiteren, wesentlich flacheren 50 Kilometern verlässt man das Baskenland und erreicht die Region Kantabrien.

Auch hier ist der Weg weiterhin stark von der naheliegenden Küste geprägt und führt unter anderem durch die Küstenorte Castro Uriales und Liendo. Bald darauf erwartet den Wallfahrer eine interessante Unterbrechung des Pilgeralltags, wenn es gilt, die Beine für kurze Zeit hochzulegen und mit der Fähre nach Santander überzusetzen. Ein weiterer Höhepunkt während Ihrer Pilgerwanderung auf dem Camino de la Costa ist das Städtchen Santilla del Mar, dessen mittelalterliche Altstadt fast vollständig erhalten ist. Es folgen einige herrliche, aber auch anstrengende Kilometer über den Sandstand bis San Vicente de la Barquera, einem Fischerort, bevor der Jakobsweg nach weiteren 30 Kilometern die Region Asturien erreicht.

Hier bietet sich, nach etwa 100 Kilometern, die Möglichkeit den Küstenweg zu verlassen, und auf den Camino Primitivo zu wechseln. Wer ihm jedoch weiter folgt, erreicht bald die Hafen- und Industriestadt Gijón und damit das wirtschaftliche Zentrum Asturiens. Hier empfiehlt es sich, noch einmal Atem zu schöpfen, bevor man sich auf den zunehmend bergiger werdenden Weg macht, der nach 160 Kilometern das kleine Hafenstädtchen Ribadeo und damit eine der schönsten Regionen Spaniens, Galizien, erreicht.

War es der Pilger bis hierhin gewöhnt, die Küste stets in der Nähe zu haben und die frische Brise des Meeres zu spüren, zweigt er nun auf dem Camino del Norte ins Landesinnere ab. Hier stehen ihm einige kräftezehrende Anstiege bevor: Zunächst geht es bei Mondoñedo hinauf auf 530 Höhenmeter, bevor man etwa vier Tagesetappen später auf 714 Metern, in der Nähe der Klosterherberge Sobrado dos Monxes, den höchsten Punkt der gesamten Strecke auf dem Camino de la Costa/Camino del Norte erreicht.

Bereits hier vereint sich die Nordroute mit dem Camino Primitivo. Nach einem weiteren Tagesmarsch mündet der Weg dann in den viel begangenen Camino Francés, der auf weiteren 40 Kilometern zum heiß ersehnten Ziel der Wallfahrt, Santiago de Compostela, führt.
 

Geschichte des Camino del Norte/Camino de la Costa

Im Mittelalter, als ein beträchtlicher Teil der Iberischen Halbinsel von den Arabern besetzt gehalten wurde, erschien der Küstenweg lange Zeit als die sicherste Route, um zum Apostelgrab zu pilgern, da die Wallfahrer durch das bergige Terrain einen gewissen Schutz genossen und der Weg zudem durch das bereits sehr früh zurückeroberte, christliche Königreich Asturien und das angrenzende, ebenfalls in dessen Herrschaftsgebiet liegende Galizien führte. Als seit dem Hochmittelalter aufgrund weiterer christlicher (Rück-) Eroberungen auch die südlicheren Gefilde Spaniens gefahrlos durchquert werden konnten, entstand der "Französische Jakobsweg", der sich aufgrund seiner leichteren Begehbarkeit bald zur Hauptroute entwickelte. Auch heute noch ist dieser weit stärker frequentiert als der rauere Nordweg.

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