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Pilgern auf dem Jakobsweg: Via de la Plata

Via de la Plata Route

Von Sevilla aus führt der Jakobsweg Via de la Plata auf etwa 1000 Kilometern über Mérida, Cáceres, Salamanca, Zamorra und Ourense bis zum Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Dabei vereint er die alte Via de la Plata von Sevilla bis Granja de Moreruela sowie einen Teil des alten Camino Mozarabe, der von dort über Ourense bis nach Santiago führt.

Via de la Plata

Alternativ ist es auch möglich, von Granja de Moreruela nach Astorga zu wandern und dort auf den bekannten und entsprechend stark frequentierten Camino Frances zu wechseln.

Auf seinem Weg nach Santiago de Compostela durchquert der Pilger so unterschiedliche Regionen wie Andalusien, Extremadura, Kastilien-Léon und Galizien. Dabei wandert man über weite Strecken bequem auf flachen Pfaden, oftmals durch idyllische, naturbelassene Gebiete, wobei insbesondere Galizien durch seine saftig-grünen Landschaften beeindruckt. Einzig zwischen Kastilien und Galizien stehen dem Pilger ein kleines Gebirge und damit einige anstrengendere Etappen mit etlichen Höhenmetern bevor.
 

Geschichte des Jakobsweges Via de la Plata

In ihren Ursprüngen geht die Via de la Plata noch auf vorrömische Zeiten zurück und diente zunächst vor allem als Handelsroute. Von den Römern wurde der Weg ausgebaut und nun auch für militärische Zwecke genutzt. Erst im Mittelalter allerdings bekam sie als Jakobsweg auch eine spirituelle Bedeutung. Aufgrund seiner guten Befestigung kam die Straße zudem den Mauren zugute, als diese einen großen Teil Spaniens eroberten.

Der Name des Weges stammt nicht, wie häufig angenommen, vom spanischen Wort für Silber: 'plata', sondern leitet sich ab von 'bal'latta', bedeutet somit schlicht: breiter, gepflasterter Weg und verweist darauf, dass die Straße in der Antike zwischen Sevilla und Astorga tatsächlich vollständig gepflastert war.

Im Jahre 1991 wurde die heutige Route markiert und damit offiziell als Jakobsweg eingerichtet.

Besonders sehenswert

Da es sich bei der Via de la Plata einst um eine Römerstraße handelte, ist der Weg auch noch heute reich an Überresten aus der Antike, wie etwa Brücken, Aquädukten und Meilensteinen. Aber auch Zeugen der einflussreichen maurischen Kultur finden sich an der Strecke zuhauf. Die persönlichen Lieblingsorte am Weg muss natürlich jeder Pilger für sich entdecken und nicht selten liegen diese weitab der großen Touristenattraktionen. Dennoch sind eben diese so bemerkenswert, dass Sie sich für die Besichtigung unbedingt ausreichend Zeit nehmen sollten:

Den Anfang macht die Weltkulturerbe-Stadt Sevilla mit ihren malerischen, engen Gassen und dem ursprünglich maurischen Königspalast Alcázar. Höhepunkt eines jeden Sevilla-Besuches ist jedoch die Besichtigung Santa Maria de la Sedes, der größten und vielleicht schönsten gotischen Kathedrale der Welt. Sie ist ursprünglich übrigens aus einer Moschee entstanden.

Liebhaber der antiken Kultur kommen insbesondere in der Region Extremadura auf ihre Kosten: Hier liegt die römische Gründung Mérida, wo Sie Gelegenheit haben, die eindrucksvollen archäologischen Städten der antiken Vorläuferstadt Emerita Augusta zu besichtigen.

Sehenswert ist weiterhin die Hauptstadt der Extremadura, Cáceres, deren Kloster Real Monasterio de Nuestra Señora de Guadalupe ebenso wie die historische Altstadt und die Zisterne Aljibe zum UNESCO-Welterbe gehört.

Mit der Kathedrale von Sevilla können die beiden, zu einem Komplex vereinten Kathedralen von Salamanca konkurrieren. Die aus dem 12. sowie 16. Jahrhundert stammenden Gotteshäuser bieten sowohl von außen als auch von innen einen wahrhaft beeindruckenden Augenschmaus und wurden gemeinsam mit der Altstadt Salamancas zum UNESCO-Welterbe erklärt.

Die Hauptstadt der Region Kastilien-León ist Zamora. Für die Besichtigung dieser Stadt sollten insbesondere Liebhaber gotischer Kirchen genug Zeit einplanen.
Ourense schließlich bildet die letzte größere Station vor dem Erreichen Santiago de Compostelas: Die dortige Kathedrale verweist mit ihrem Baustil bereits auf diejenige Santiagos. Darüber hinaus ist die Stadt insbesondere für ihre Thermalwasserquellen bekannt.

Vorbereitung und praktische Tipps auf der Via de la Plata

Sportliche Pilger können die 1000 Kilometer lange Strecke theoretisch in sechs Wochen bewältigen. Weniger geübte Wanderer sollten hingegen lieber acht Wochen einplanen.

Passen Sie die Pilgerreise Ihren persönlichen Bedürfnissen an und arrangieren Sie doch einfach schon im voraus einige Ruhetage.

Wichtig ist auch, dass Sie sich vor Beginn Ihrer Jakobspilgerreise Gedanken hinschtlich
Ihrer Gepäcks machen – Machen Sie doch einfach Gebrauch von dem Angebot
des „Wanderns ohne Gepäck“ – gegen eine Zusatzgebühr wird ihr Gepäck von Unterkunft zu Unterkunft transportiert und Sie können tagsüber mit leichtem Wandergepäck pilgern.

Doch für welche Form des Pilgerns Sie sich auch entscheiden: Aufgrund des warmen Klimas und der teilweise recht weit auseinander liegenden Ortschaften sollten Sie in jedem Fall immer einen ausreichenden Trinkwasservorrat sowie einen kleinen Notproviant mit sich führen.

Da es sich bei diesem Jakobsweg um eine wenig begangene Route handelt, auf der man im Gegensatz zum bekannten Camino Frances nicht ständig von anderen Pilgern umgeben ist, lohnt sich zudem die Mitnahme eines Taschenwörterbuches oder Reisesprachführers, um im Zweifel nach dem Weg oder dem nächsten Restaurant fragen zu können.

Die Spanier reagieren hier in der Regel überaus freundlich und hilfsbereit. Noch schöner ist es allerdings, durch intensivere Gespräche mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen, so etwas über ihren Alltag zu erfahren und vielleicht auch den ein oder anderen Geheimtipp zu erhalten. Da die Bewohner der Iberischen Halbinsel des Englischen zumeist leider kaum mächtig sind, lohnt sich daher bei ausreichendem Zeitbudget die frühere Anreise nach Spanien und der Besuch eines Intensivsprachkurses.
 

Infrastruktur Via de la Plata

Die Strecke des Jakobsweges ist inzwischen durchgängig mit gelben Pfeilen markiert. Dennoch lohnt sich die Mitnahme eines Pigerführers, um die Etappen besser planen und sich über die Sehenswürdigkeiten am Weg sowie Einkaufsmöglichkeiten und die örtliche Gastronomie informieren zu können. In den Restaurants wird häufig ein günstiges Pilgermenü für etwa zehn Euro angeboten, das in der Regel auch immer Wein und Wasser beinhaltet. Für eine kurze Pause zwischendurch bieten sich zudem die kleinen örtlichen Bars an: Eine Mischung aus Café und Kneipe, wo man sich bei einem Café con leche, einem Bocadillo und einem netten Plausch mit Dorfbewohnern oder anderen Pilgern erfrischen kann.

Empfohlene Reisezeit auf der Via de la Plata

Da die Via de la Plata sehr weit südlich verläuft, ist sie beinahe das ganze Jahr über begehbar, wobei es vor allem in der Hochebene Nordkastiliens im Winter auch zu Schneefällen kommen kann. In den Sommermonaten von Juni bis August muss dagegen mit großer Hitze gerechnet werden, und vor allem in den Weiten der Extremadura sowie im besonders heißen Andalusien kann die Glut der spanischen Sonne unbarmherzig sein.

Zudem ist der Weg in dieser Zeit aufgrund der Sommer- und Semesterferien stärker frequentiert als in Frühjahr und Herbst. Besonders reizvoll ist eine Pilgerreise im Frühling, da Sie der Natur hier beim Aufblühen zusehen können, was vor allem in der Extremadura wie in Kastilien sehr reizvoll ist. Doch auch im Herbst, von September bis Oktober, lässt es sich auf der Via de la Plata sehr angenehm wandern.

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