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Den Camino Francés pilgern

Camino Frances Jakobsweg

Route und Sehenswürdigkeiten

Von den Pyrenäen bis zum Apostelgrab in Santiago de Compostela führt der Camino Francés auf knapp 800 Kilometern. Dabei passiert er so bedeutende Städte wie Burgos und León und durchquert vier Regionen Spaniens: Navarra, La Rioja, Castilla y León und Galizien.

Der Pilger beginnt seine Reise auf dem Camino Frances im mittelalterlichen Örtchen Saint-Jean-Pied-de-Port am französischen Fuß der Pyrenäen. Von dort wandert er auf der so genannten Route Napoléon eine im doppelten Sinne atemberaubende Etappe – sowohl, was die wunderschöne Landschaft, als auch, was die anstrengenden Steigungen betrifft - über die Pyrenäen, an deren Fuße ihn die Gastfreundschaft von Roncesvalles erwartet.

Roncesvalles auf dem Camino Frances
Roncesvalles auf dem Camino Francés - ©carlosvelayos/fotolia.com
 

Landschaften auf dem Camino Francés.

Wir befinden uns nun in Spanien und der Camino Francés  durchquert, die Ausläufer der Pyrenäen unter unseren Füßen, die Region Navarra. Ein kulturelles Highlight ist dabei sicher deren Hauptstadt, die ursprünglich römische Stadt Pamplona. Bekannt ist diese neben ihrer Altstadt vor allem für ihre Stierläufe, die jedes Jahr vom 6. bis 14. Juli stattfinden, und zu denen wahre Menschenmassen in die Stadt „pilgern“.

Einige Etappen später erreicht man  die Hauptstadt der berühmten Weinregion La Rioja: Logroño. Hat man einmal deren wenig malerischen Großraum verlassen, wird der Camino Frances in erster Linie durch Getreidefelder und Weinreben geprägt. Wichtigste Station der Region ist für den Pilger sicher das Städtchen Santo Domingo de la Calzada. Es wurde einstmals von einem Eremiten, dem später heiliggesprochenen Domingo de Viloria (1019-1109), gegründet, der sich ganz der Pflege des Jakobsweges und seiner Pilger verschrieben hatte.

Kurz darauf betritt man die autonome Region Castilla y León, zu deutsch Kastilien, die es auf insgesamt 400 Kilometern zu durchqueren gilt. So groß die Region, so vielfältig ist auch das Erlebnis für den Pilger: Es wird in mitunter quälend langen Abschnitten durch die schattenlose Kargheit und glühende Sonne der Meseta geprägt und bietet gegen Ende, am Übergang zu Galizien, doch auch eine herrlich grüne Berglandschaft, die den zuvor entstandenen Durst nach Grün leicht zu stillen vermag. Zudem wartet Kastilien mit einer großen Anzahl kulturhistorisch wichtiger Stätten auf.

Pamplona, Pilgern auf dem Camino Frances
Pamplona, Pilgern auf dem Camino Francés - ©JackF/fotolia.com
 

Aber der Reihe nach: Etwa 50 Kilometer hinter Santo Domingo de la Calzada durchquert der Pilger auf dem Camino Francés den ebenfalls durch einen Camino-Wohltäter gegründeten und nach diesem benannten Ort San Juan de Ortega, bevor ihn eine weitere Tagesetappe später eine der Perlen des Jakobsweges, die Kathedralstadt Burgos, erwartet. Eine Besichtigung der gotischen Catedral de Santa Maria sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen, doch die Stadt hat noch viele weitere Sehenswürdigkeiten zu bieten, sodass man sich für die Besichtigung mindestens einen vollen Tag Zeit nehmen sollte.

Es folgen gut 200 lange, flache Kilometer Camino Francés, durch beinahe wüstenartig anmutendes Gelände, unterbrochen durch die Schönheit der Sehenswürdigkeiten von Castrojeriz, Frómista und weiteren kleineren Orten, bis man León betritt, das ebenso reich an historischen Schätzen ist wie das bereits besichtigte Burgos. Auch hierfür sollte man sich daher Zeit nehmen und neben den Sehenswürdigkeiten, allen voran auch hier die Kathedrale, auch die lebendige Atmosphäre der Stadt genießen.

Schon zwei Tagesetappen später wartet das wesentlich kleinere, doch ebenfalls sehenswerte, ursprünglich römische Astorga mit der Catedral de Santa Maria aus dem 15./16. Jahrhundert und dem Bischofspalast nach Plänen von Antonio Gaudí. Nach einigen hundert Kilometern flachem Terrain, müssen wir uns nun wieder an hügeliges, aber auch heilsam grünes Gelände gewöhnen. Es geht hinauf nach Foncebadón und dann weiter, vorbei am berühmten Cruz de Ferro, wo die Pilger traditionell mitgebrachte Steine niederlegen, nach Molinaseca, einem kleinen Städtchen mit kühlem Fluss, der den ermatteten Pilger zum Baden einlädt. Im bald folgenden Ponferrada steht dann wieder der Kulturgenuss auf dem Camino Francés im Vordergrund. Highlight hier ist eine beeindruckende Festung der Tempelritter aus dem 13. Jahrhundert.

Lediglich 25 Kilometer bleibt der Weg weitgehend flach, bevor auch schon der kräftezehrende Aufstieg zum O Cebreiro beginnt, dessen Gipfel (1306 m) sich bereits in Galizien befindet, an dessen wundervoller Landschaft sich der Pilger auf den letzten gut 100 Kilometern erfreuen kann: Satte Weiden und pittoreske Dörfchen, saftige Eukalyptuswälchen und der wohltuende Schatten alter Eichen lösen einander nun ab. Ab Triacastela, das einstmals angeblich drei Festungen beherbergte, bietet sich die Möglichkeit, eine Variante auf dem Camino Frances über das bereits im 5. oder 6. Jahrhundert gegründete Kloster Samos einzuschlagen.

Auf den restlichen Kilometern des Camino Frances bleibt der Weg leicht hügelig, hält jedoch keine größeren Anstiege mehr bereit. Beim letzten dieser Hügel handelt es sich um den Monte de Gozo – von hier erblickt der Pilger zum allerersten Mal die Kathedrale von Santiago de Compostela, die er eine knappe Stunde später, zumeist mit gemischten Gefühlen, zerrissen von der Wehmut um das Ende des Weges, und doch voll unbändiger Freude über die Ankunft, glücklich erreicht. 

Geschichte des Camino Francés

Nachdem der nördlicher gelegene Camino del Norte bis zum Hochmittelalter die Hauptpilgerachse nach Santiago gebildet hatte, wurde im 11. Jahrhundert der Camino Francés geschaffen und etablierte sich bald schon zur bevorzugten Route. Voraussetzung hierfür waren weitere (Rück-)Eroberungen von den Arabern, die lange Zeit einen großen Teil der iberischen Halbinsel besetzt hielten.

Pilger auf dem Camino Frances
Pilger auf dem Camino Francés - ©atapress/fotolia.com

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