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Die längere Variante, der Jakobsweg Böhmen-Bayern-Tirol, startet in der tschechischen Stadt Krumau, von wo er in südwestlicher Richtung ins österreichische Obere Mühlviertel über das bayerische Passau und Altötting bis schließlich wieder nach Österreich in Kufstein und Breitenbach am Inn führt. Bei Rosenheim kann der Pilger sich dann entscheiden, ob er seinen Weg weiter in südlicher Richtung nach Österreich, oder westlich auf dem voralpinen Jakobsweg nach Hohenpeißenberg fortsetzen möchte, wo er sich zum Beispiel dem Münchener Jakobsweg anschließen kann. Sowohl der Startpunkt des längeren Weges in Krumau als auch der Start des voralpinen Weges in Salzburg gehören dem UNESCO-Weltkulturerbe an, sodass die Pilger in beiden Fällen eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten und geschichtsträchtigen Monumenten zu sehen bekommen.
Nicht umsonst haben sich einige Tourismusverbände der Erhaltung und Förderung dieser Wege angeschlossen. Wallfahrtsorte und naturbelassene Wanderwege locken neben den Pilgern auch zahlreiche Touristen und Fernwanderer an. Da vor allem die kürzere Wegvariante im Alpenvorland liegt, ist die Strecke entsprechend von Auf- und Abstiegen geprägt und sollte entsprechend der eigenen Kondition eingeteilt werden. Der Jakobsweg Böhmen-Bayern-Tirol wurde hingegen oft entlang der Radwege eingerichtet, sodass die Pilger sich auch auf längere Teerstrecken einstellen müssen. Um sich den Weg noch zu erleichtern, besteht zudem die Möglichkeit, das Gepäck transportieren zu lassen und die Kräfte für die Wanderung und Besichtigungen zu sparen. Mit einem leichten Tagesgepäck oder ganz ohne Last lässt es sich wesentlich entspannter wandern.
Das Ziel der längeren Nord-Süd-Variante ist die kleine österreichische Gemeinde Breitenbach am Inn, die mit unter 3500 Einwohnern zwar zahlenmäßig nicht mit den großen Anlaufpunkten wie Köln, Trier, Vézelay oder Le Puy-en-Velay mithalten kann, bietet dennoch einige Sehenswürdigkeiten. Neben der katholischen Pfarrkirche sind vor allem zahlreiche Kapellen denkmalgeschützt und für religiös interessierte und motivierte Pilger ein Muss. Die Geschichtsschreibung erwähnt Breitenbach schon im 8. Jahrhundert, sodass sie sich zeitlich in die uralte Tradition des Pilgerns einreiht.
Ziel des voralpinen Jakobsweges und Anschlusspunkt an den Münchener Jakobsweg ist Hohenpeißenberg im bayerischen Oberland. Dort findet sich zum einen eine Bandbreite an kirchenhistorischen Bauwerken wie die Wallfahrtskirche „Mariä Himmelfahrt“, die Pfarrkirche und ebenfalls einige kleinere Kapellen. Aber auch moderne Sehenswürdigkeiten wie der Fernsehturm oder das meteorologische Observatorium lohnen einen Besuch.