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Wandern auf der Via Lemovicensis

Die Via Lemovicensis, auch bekannt unter dem Namen Vézelay-Weg, ist ein historischer Jakobs-Pilgerweg in Frankreich. Im Ganzen gibt es vier dieser großen Pilgerstrecken, die als historische Jakobswege durch Frankreich führen. Entscheidet man sich für eine Wanderung auf der Via Lemovicensis, dann durchquert man bei der Pilgerreise die Regionen Burgund, die Auvergne und Aquitanien auf größtenteils historischen Wanderpfaden. Das Ziel der Reise liegt am Fuße der Pyrenäen. Ihren Namen verdankt die Fernwanderstrecke der berühmten Porzellanstadt Limoges, die im ersten Drittel des Streckenverlaufs liegt. Teilweise ist der Verlauf der Via Lemovicensis deckungsgleich mit dem europäischen Fernwanderweg GR 654. Der Start der Route ist in Vézelay im Herzen Frankreichs, das Ziel in St. Jean Pied-de-Port. Dazwischen liegen 1.050 km, die zu Fuß bewältigt werden möchten. Dafür sind um die 35 Tagesetappen nötig.
 

Das Profil der Via Lemovicensis für Wanderungen

Nette Landschaften, ruhige Örtchen, die ein oder andere größere Stadt und jede Menge kulturelle und historische Sehenswürdigkeiten erwarten Wanderer beim Pilgern durch Mittel- und Südwestfrankreich auf der Via Lemovicensis. Der Streckenverlauf ist vorrangig durch flaches Land geprägt – nur zu Beginn der Fernwanderung geht es durch auslaufendes Mittelgebirge. Dank dieses Streckenprofils ist das Wandern auf der Via Lemovicensis auch für Gelegenheitswanderer und Einsteiger ins Pilgern zu empfehlen. Selbstverständlich braucht man gutes Schuhwerk, um Freude an solchen Mehrtageswanderungen durch die Ebene zu haben – aber alpine Herausforderungen erwarten Reisende auf dieser Strecke nicht. Interessanterweise ist die Via Lemovicensis trotz dieser Vorzüge und geringen Anforderungen ans technische Können der Wanderer nur wenig besucht – im Vergleich zu anderen Jakobswegen. Das Wandern auf der Via Lemovicensis ist also besonders empfehlenswert, wenn man sich bei einer Wanderreise ganz bewusst vom allgemeinen Trubel fernhalten möchte und Einsamkeit beim Wandern zu schätzen weiß.

Dies gilt allerdings nicht für die letzte Etappe der Strecke. Denn in Ostabat im Baskenland vereinigt sich der Vézelay-Weg mit der Via Turonensis und der Via Podiensis – und dadurch wird es merklich voller auf der Wanderroute.

 

Streckenverlauf der Via Lemovicensis

Das erste große Highlight erwartet Reisende auf der Via Lemovicensis schon am Start: Die Basilika Sainte-Madeleine in Vézelay zählt zum Weltkulturerbe und sollte unbedingt besichtigt werden, bevor man sich an die Wanderung gen Südwesten macht. Direkt auf den ersten Etappen hat man die Wahl zwischen zwei Streckenverläufen: nordwestliche oder südöstliche Variante der Via Lemovicensis. Besonders beliebt ist die über Nevers führende südöstliche Streckenvariante. Beide Routen kommen in Gargilesse wieder zusammen, und von dort ab gibt es nur noch einen Verlauf der Via Lemovicensis. Allerdings sind manche Tagesetappen durchaus auf verschiedenen Wegen zu bewältigen. Die sechste Etappe von Valigny nach St.-Amand-Montrond beispielsweise kann man entweder auf viel befahrenen Straßen laufen – oder über unberührte, teilweise überwachsene Feldwege bewältigen.

Zu den Höhepunkten im ersten Abschnitt der Fernwanderstrecke zählen unter anderem das Loire-Tal sowie die Orte Nevers, Limoges, Périgueux und Mont-de-Marsan. Generell sind die Etappen beim Wandern auf der Via Lemovicensis recht großzügig bemessen – also vergleichsweise lang. Mehr als 30 km Tagesstrecke sind auf diesem Pilgerweg üblich, denn schließlich profitiert man von einem ebenen Streckenverlauf. In der Nähe von Ortschaften geht es dabei weitgehend über asphaltierte Wege und kleine Straßen, in etwas ruhigeren Gegenden hingegen führt die Via Lemovicensis über hübsche Waldwege und sonnenüberflutete Feldwege.

Es ist ein sanftes Auf und Ab, das das Profil der Via Lemovicensis als Wanderstrecke kennzeichnet. Kräfteraubende steile Anstiege oder Abstiege gibt es nicht, aber dafür geht es oft kilometerweit sanft bergan oder bergab. Am Wegesrand fangen an vielen Stellen sonnenüberflutete Weinanbaugebiete den Blick des Wanderers ein. Kulturhistorische Highlights auf der gesamten Strecke sind beispielsweise Wallfahrtskirchen, Abteikirchen, Kathedralen, Kloster und andere Sakralbauten sowie mittelalterliche Ortszentren. Viele Sakralbauten auf dieser Strecke zählen zum UNESCO-Weltkulturerbe. Speziell die Stadt Limoges ist eine nähere Betrachtung wert und bietet sich für einen Tag Auszeit vom Wandern auf der Via Lemovicensis an. Immerhin hat die für ihr Porzellanhandwerk bekannte Ortschaft zwei mittelalterliche Altstädte zu bieten sowie jede Menge Sehenswürdigkeiten.

Ab etwa Etappe 18 der Wanderung auf der Via Lemovicensis ist man im malerischen Périgord unterwegs, welches das Zentralmassiv mit dem Aquitanischen Becken verbindet. Das Périgord ist ein von zahlreichen Fluss- und Bachläufen sowie ausgedehnten Wäldern durchzogenes Kalkplateau, bekannt für sein mildes Klima und berühmt für kulinarische Köstlichkeiten. Nachdem man, ca. bei Etappe 24, den Fluss Dordogne überquert hat, verändert sich die Landschaft: Von nun an dominiert in der Gascogne flache Kulturlandschaft mit vielen Weinbergen. Man läuft vorrangig auf Asphalt- oder Feldwegen. Weitere Etappen warten mit Heidelandschaften und Kiefernwäldern auf, später geht es durch Maisfelder und Agrarlandschaft in der Region Béarn. Für Abwechslung ist also gesorgt beim Wandern auf der Via Lemovicensis.

 

Wandern auf der Via Lemovicensis: Tipps für Übernachtung und Gepäck

Da das Wandern auf der Via Lemovicensis weniger populär ist als Wanderreisen auf anderen Jakobs-Pilgerrouten, ist auch die touristische Infrastruktur an vielen Etappenorten oder Zwischenzielen oft nur rudimentär vorhanden. Das bedeutet, dass man eine Wanderreise auf der Via Lemovicensis besonders gut vorbereiten sollte, um auch wirklich am Ende jedes Wandertages ein komfortables Dach über dem Kopf zu haben. Zur Auswahl stehen für das Übernachten an diesem Fernwanderweg zum einen die klassischen einfachen Pilgerherbergen und zum anderen kleine Hotels und Pensionen. Letztere gibt es allerdings nicht zwingend in allen Orten, die man im Verlauf der Via Lemovicensis passiert. Deshalb ist es bei dieser Pilgerwanderroute zu empfehlen, vorab den Streckenverlauf und die einzelnen Tagestouren zu planen und entsprechend Übernachtungen vorab zu buchen.

Ähnliches gilt für das Reisegepäck beim Wandern auf der Via Lemovicensis: Wer keine Lust hat, das komplette Gepäck für eine mehrwöchige Fernwanderung ständig mit sich herum zu schleppen, der sollte seine Ausrüstung in allgemeines Reiseequipment und Tagesgepäck aufteilen. Ins Tagesgepäck gehört unbedingt eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, denn die Via Lemovicensis durchquert einige der sonnigsten Regionen Frankreichs. Das Hauptgepäck kann bequem von Etappenziel zu Etappenziel transportiert werden – was allerdings auch vorab organisiert werden möchte.

 

Organisierte Wanderreise auf der Via Lemovicensis

Einfach loswandern und einzigartige Landschaften und Ortschaften genießen: Das ist die Traumvorstellung vieler bei Fernwanderungen wie einer Wanderreise auf der Via Lemovicensis. Allein: Es gibt viel zu organisieren, bevor es wirklich ans Genießen gehen kann. Die Planung und Organisation von Übernachtungen, Tagesetappen und Gepäcktransport kann nicht nur zeitraubend sondern auch nervenaufreibend sein. Um sich dadurch nicht das Urlaubsfeeling vermiesen zu lassen, nutzen viele Wanderreisende die Möglichkeit, all diese Dinge zentral organisieren zu lassen. Als Wanderreiseveranstalter kümmern wir uns um sämtliche Details – und die Wanderer können sich auf das einzigartige Erlebnis konzentrieren, das ihnen das Wandern auf der Via Lemovicensis beschert.

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