Die Pyrenäen: Gipfel, Gletscher + vieles mehr
Die Pyrenäen bilden die natürliche Grenze zwischen Frankreich und Spanien und trennen die iberische Halbinsel vom übrigen europäischen Festland. Sie sind in verschiedene Gebirgsregionen unterteilt, und zwar in die westlichen und atlantischen Pyrenäen, die Hoch- oder Zentralpyrenäen, sowie die östlichen Pyrenäen. Die beeindruckende Bergkette erstreckt auf insgesamt 430 Kilometern, die Hochpyrenäen sind auf den Bereich zwischen Port de Canfranc im Westen und dem beliebten Wintersportort Val d'Aran im Osten begrenzt. Der höchste Berg dieser ursprünglichen Gebirgslandschaft ist mit 3.404 Metern der Pico de Aneto im Maladeta-Massiv. Die höchste Erhebung der französischen Pyrenäen bildet der 3.300 Meter hohe Pic de Vignemale.
Bergwanderer finden in den Pyrenäen eine einzigartige Naturlandschaft vor, die mehr als 200 Gipfel über 3.000 Meter Höhe vorzuweisen hat. Große Gletscher, wie beispielsweise der Ossoue-Gletscher am Vignemale, bahnen sich ihren Weg entlang bizarrer Felsformationen und verleihen dieser Region etwas sehr Ursprüngliches. In den großen Mischwäldern leben Braunbären, die bis zu einer Höhe von 1.700 Metern anzutreffen sind. Die Pyrenäengemse, Murmeltiere, Maulwürfe und zahlreiche Vogelarten, wie beispielsweise Habichtadler und Bartgeier, haben hier ebenfalls eine Heimat gefunden. Wanderer, die in der Sommerzeit durch die Pyrenäen streifen, treffen oft auf Schwärme bunter Schmetterlinge, die hier mit rund 300 Arten vertreten sind. In der artenreichen Bergflora fühlen sich aber auch verschiedene Schlangenarten, Salamander und Echsen wohl, sodass man mit etwas Glück das ein oder andere Tier in seinem natürlichen Lebensraum beobachten kann.
Zwischen dem Vallee d'Aspe und dem Neouvielle-Massiv liegt der Parc National des Pyrenees, der im Jahre 1967 gegründet wurde. Hier finden Wanderer zahlreiche Routen, die ihnen aussichtsreiche Gipfel und faszinierende Naturräume erschließen. Ein Teilstück des bekannten Jakobsweges, der im spanischen Santiago de Compostela endet, führt von Saint-Jean-Pied-de-Port über die kontrastreiche Landschaft der Pyrenäen, sodass Begegnungen mit Pilgern recht häufig sind. Herrliche Naturerlebnisse verspricht eine Wanderung auf dem Fernwanderweg GR 10, der in Teilstücken durch die französischen Pyrenäen verläuft. Die Route liegt auf einer Höhe zwischen 1.800 und 2.200 Metern und entführt den Wanderer unter anderem in das Naturschutzgebiet von Neouvielle. Malerische Flusslandschaften, romantische Bergseen und Ausblicke auf imposante Gletscher lassen das Herz eines jeden Naturliebhabers höherschlagen. Allerdings sollte diese Tour nicht im Juli oder August unternommen werden, da es dann sehr heiß werden kann. Günstiger ist der Juni, obwohl zu dieser Zeit auf einigen Gipfeln noch Schnee liegen kann.