Wandern auf dem Pitztaler Almenweg
Auf dem Pitztaler Almenweg wandern wir entlang des Kaunergrats auf mittelschweren Bergwegen mit beeindruckenden Ausblicken auf die 3000er des Pitztals. 2012 wurde der teils in schwierigem Gelände durchweg in Handarbeit angelegte Steig fertiggestellt. Fünf schön gelegene Almen oberhalb des Pitztals werden auf diesem Trekking in zwei Abschnitten besucht. Wandern ohne Gepäck ist möglich. Für den gesamten Weg sind zweieinhalb Tage einzuplanen.
Der erste Abschnitt beginnt in St. Leonhard im Pitztal im Ortsteil Wiese. Über einen Fahrweg geht es hinauf zur Söllbergalm, wo nach zweieinhalb Stunden Gehzeit die ersten kulinarischen Spezialitäten auf die Wanderer warten. Das Trekking führt uns in 45 Minuten weiter durch schöne Bergwälder zur Mauchelealm. Von dort geht es in zweieinhalb Stunden über steinige Wege zur Neubergalm. Wir wandern ohne Gepäck weiter in einer Stunde zur Tiefentalalm. Von dort geht es zur Arzler Alm (45 Minuten). Entweder über den Fahrweg oder über einen schattigen Waldweg erfolgt der Abstieg nach Scheibe. In gut achteinhalb Stunden haben wir auf diesem ersten Abschnitt 1 247 Höhenmeter überwunden. Für weniger ausdauernde Wanderer lässt sich die Tour auf jeder Alm beginnen oder beenden.
Der zweite Abschnitt des Pitztaler Almenwegs führt uns zur 2 817 m hohen Kaunergrathütte. Zunächst wandern wir von Scheibe zurück zur Arzler Alm. Der Höhenweg zieht sich nun in stetem Auf und ab unterhalb des Seirlöcherkogels zum Neururer Berg, den wir nach vier Stunden erreichen. Über den Mittelbergsee führt der Steig zum Ziel der Etappe, das wir nach gut neun Stunden erreichen. Von der Kaunergrathütte wandern wir am nächsten Tag noch etwa drei Stunden hinunter ins Pitztal.
Wir empfehlen eine Fahrt zur Söllbergalm an, um die erste Etappe etwas zu verkürzen. Entlang des Weges bieten sich fantastische Ausblicke auf die Pitztaler Gletscher und den Mittagskogel. In der Almenlandschaft des Kaunergrats können wir zudem eine einzigartige Flora und Fauna bestaunen.
Die Sommerweiden auf den Hochalmen ermöglichten erstmals eine dauerhafte Besiedelung der Alpentäler. Diese landwirtschaftliche Tradition wird durch den Verkauf von Sennereiprodukten und die Bewirtschaftung von Gästen finanziell unterstützt. Dies ermöglicht den Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft. Für die Zukunft sind Infotafeln und Ausstellungen entlang des Weges geplant. Auch wird es möglich sein, über weitere Almen ins Kaunertal zu gelangen. Über eine Einbindung des Pitztaler Almenweges in die Alpenüberquerung von Oberstdorf nach Meran wird ebenfalls nachgedacht. Dadurch könnte auf dem Fernwanderweg E 5 eine Buspassage durch das Pitztal entfallen.