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Die Via Regia durchquert die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Von Vacha aus kann der Weg über Fulda nach Süddeutschland und weiter Richtung Santiago de Compostela fortgesetzt werden.
Bei der Via Regia, zu deutsch Königsweg, handelte es sich ursprünglich um eine mittelalterliche Fernhandelsstraße, die von Mainz am Rhein bis nach Breslau, dem heute polnischen Wroclaw, in Schlesien führte. In Abgrenzung zur nördlich verlaufenden Niederstraße wurde sie auch als Hohe Straße bezeichnet und zählt seit 2005 als Europäische Kulturstraße (für nähere Infos siehe http://www.via-regia.org/).
Schon im Mittelalter wurde der Weg allerdings nicht nur von Kaufleuten, sondern auch von Soldaten, fahrenden Handwerkern und Spielleuten sowie Pilgern auf ihrem Weg nach Santiago de Compostela oder zu regionalen Wallfahrtsorten genutzt. Aus diesem Grund hat man sich entschieden, den Abschnitt der Via Regia zwischen Görlitz und Vacha auch für moderne Pilger zu erschließen und als Jakobsweg zu markieren. Eröffnet wurde der Ökumenische Pilgerweg im Jahre 2003.
Zum reinen Naturgenuss kommt beim Wandern auf den Jakobswegen, die wann immer möglich auch der historisch überlieferten Wegführung folgen, erfreulicherweise auch ein hohes Maß an Kulturgenuss hinzu. So auch und in ganz besonderem Maße im Falle der Via Regia: Im Verlauf des 450 Kilometer langen Weges werden zahlreiche bedeutende Städte und weitere geschichtsträchtige Orte passiert, für die sich der Pilger Zeit nehmen sollte. Genannt seien an dieser Stelle stellvertretend lediglich die Altstadt von Görlitz, das mittelalterliche Kloster St. Marienstern, die zahlreichen Sehenswürdigkeiten Leipzigs, Dom und Schloss in Merseburg, der Naumburger Dom, die Erfurter Altstadt sowie Eisenach mit der berühmten Wartburg, dem einstigen Zufluchtsort Luthers.
All' dies lässt sich insbesondere beim Wandern ohne Gepäck noch unbeschwerter genießen und besichtigen, was jedoch den Anschluss an eine Gruppe mit organisiertem Rucksacktransport erfordert.
Im Gegensatz zu manchen anderen Jakobswegen in Deutschland verfügt die Via Regia über eine ausgezeichnete Infrastruktur. Sie ist nicht nur durchgehend mit einer gelben Muschel auf blauem Grund markiert, sondern bietet im Abstand von 20 bis 30 Kilometern auch einfache und günstige Unterkünfte, speziell für Pilger.
Da es sich hier jedoch nicht um professionelle Beherbergungsbetriebe handelt, sondern zumeist um Einrichtungen, die von Privatleuten oder Kirchengemeinden betreut werden, sollte man sich zwei bis drei Tage vor Eintreffen telefonisch anmelden und außerdem - für alle Fälle - Isomatte und Schlafsack mit sich führen.
Falls Sie feststellen sollten, dass Sie mit einem Tagespensum von bis zu 30 Kilometern überfordert sind, kürzere Tagesetappen Ihrem individuellen Rhythmus ganz einfach besser entsprechen oder Sie ein wenig mehr Komfort benötigen, als in den meist recht spartanischen Pilgerherbergen geboten wird, steht es Ihnen natürlich frei, beim Wandern auch auf kommerzielle Hotels und Pensionen auszuweichen.
Zur Vorbereitung der Reise empfiehlt sich, neben praktischen Angelegenheiten wie dem Einlaufen der Schuhe, zur Einstimmung ein Blick in den Wanderführer (dieser kann über www.oekumenischer-pilgerweg.de bestellt werden, wo sich auch zahlreiche weitere Informationen zum Weg finden) sowie der Besuch der ein oder anderen Homepage zum Weg (beispielsweise http://www.via-regia.org/pilgern/pilgern.php). Außerdem ist es für die Übernachtung in den Herbergen notwendig, sich im Vorfeld bei einer der deutschen Jakobusgesellschaften einen Pilgerausweis zu besorgen.